Sattelgurte
- Häufige Fragen
- Wie messe ich die richtige Sattelgurtlänge für mein Pferd?
- Welchen Sattelgurt kann ich bei Gurtzwang am besten verwenden?
- Was zeichnet Langgurte aus?
- Was zeichnet Stollengurte aus?
- Was zeichnet anatomische Sattelgurte aus?
- Was ist der Sinn von einem Sattelgurt mit Elastikeinsätzen?
Wie messe ich die richtige Sattelgurtlänge für mein Pferd?
Nicht nur der Sattel muss dem Pferd optimal passen, sondern auch der Sattelgurt. Bei der Wahl des Sattelgurts für dein Pferd kommt es unter anderem auf die Sattelgurtlänge an.
Um die richtige Gurtlänge zu ermitteln, musst du zwischen Langgurt und Kurzgurt unterscheiden. Die korrekte Länge eines Kurzgurtes ermittelst du am fertig gegurteten Pferd folgendermaßen:
- Beide Gurtseiten müssen auf gleicher Höhe gegurtet sein.
- Miss von Sattelblattunterkante zu Sattelblattunterkante.
- Ziehe davon 30 cm ab.
- Das Ergebnis rundest du zur nächsten Länge auf.
Zur Ermittlung der Sattelgurtlänge eines Langgurtes misst du ebenfalls bei einem fertig gegurteten Pferd, aber vom 2. Loch (von unten) der Gurtstrupfe zum 2. Loch (von unten) der Gurtstrupfe. Das Messergebnis entspricht der Gurtlänge.
Welchen Sattelgurt kann ich bei Gurtzwang am besten verwenden?
Manche Pferde reagieren empfindlich auf das Anlegen des Gurtes, ebenso wie auf das Nachgurten. Grundsätzlich ist es bei jedem Pferd ratsam, behutsam anzugurten und auf seine Empfindungen zu achten. Gurte schrittweise und nur so weit, wie das Pferd es ohne Beißen, Ohrenanlegen oder Maulkräuseln akzeptiert. Außerdem solltest du schwerwiegendere Probleme, wie einen unpassenden Sattel oder eine faltige Schabracke, Haut-, Muskel- oder Magen-Darmprobleme ausschließen.
Zum sanften Angurten zählt, dass der Sattelgurt lang genug ist, damit du nicht bereits viel Zug aufwenden musst, um ins erste Loch zu gelangen. Die für das Pferd angenehme Druckverteilung wird durch die korrekte Passform bestimmt. Je breiter der Gurt, desto besser verteilt sich der Druck. Bedenke, dass ein unpassender Gurt die gesamte Bewegungsqualität und Leistung des Pferdes beeinflusst. Denn unangenehme Druckpunkte auf die äußere Faszie wirken sich auf die restlichen Strukturen des Pferdekörpers aus.
Hinterfrage bei Pferden mit Gurtzwang die aktuelle Sattelgurtform kritisch. Die passende Sattelgurtform ist stark von der Rumpfform des Pferdes abhängig und sollte so gewählt werden, dass der Ellbogen ausreichend Bewegungsfreiheit hat und keine Haut eingeklemmt wird. Je nach Pferd kannst du folgende Sattelgurtformen wählen:
- Gerader Gurt: Bei Pferden mit ausgeprägter Gurtlage, da der Gurt sehr weit hinten zum Liegen kommt.
- Anatomischer Gurt: Auf beiden Seiten auf Höhe der Ellbogen weit zurück geschnittener Gurt. Bei Pferden mit viel Gurtlage, wo der Gurt weit vom Ellbogen zum Liegen kommt.
- Asymmetrischer Gurt: Auf einer Seite auf Höhe der Ellbogen weit zurück geschnittener Gurt. Bei Pferden mit geringer Gurtlage, wo der Gurt nah am Ellbogen liegt.
- Mondgurt: bei Pferden mit rundem Bauch und kurzem Rücken
Was zeichnet Langgurte aus?
Langgurte werden vor allem bei Sätteln angelegt, die ein relativ kurzes Sattelblatt haben, unter denen die Gurtstrupfen versteckt liegen. Das ist vor allem im Spring- oder Vielseitigkeitssport der Fall. Hier reicht der Sattelgurt also bis unter das Sattelblatt. Langgurte gibt es sowohl in gerader als auch anatomischer Schnittform. Neben Langgurten aus Leder kannst du auch Schnurgurte, Langgurt mit Lammfell- oder Teddyfleece-Bezug oder mit Memoryfoam kaufen.
Was zeichnet Stollengurte aus?
Ein Stollengurt hat einen stark ausgeprägten Bauchschutz. Dieser schützt das Pferd beispielsweise über dem Sprung beim Anwinkeln der Beine vor Verletzungen, wenn es Hufeisen mit Stollen trägt. Stollengurte gibt es in verschiedenen Materialien und Ausführungen. Eine der häufigsten verwendeten Materialien ist Leder, es gibt sie aber auch mit Lammfell-Überzug für besonderen Tragekomfort.
Was zeichnet anatomische Sattelgurte aus?
Wie ihr Name bereits verrät, sind anatomische Sattelgurte darauf ausgelegt, sich optimal an den Pferderumpf anzupassen. Sie sind auf Höhe des Ellbogens mehr oder weniger zurückgeschnitten, damit das Pferd ausreichend Bewegungsfreiheit hat und keine Haut eingeklemmt wird. Sie eignen sich besonders für Pferde mit ausgeprägter Gurtlage. Durch ihre Form verhindern sie ein Vorrutschen des Gurtes gegen das Vorderbein. Anatomische Sattelgurte können von den meisten Pferden getragen werden, ohne dass irgendwo etwas kneift.
Was ist der Sinn von einem Sattelgurt mit Elastikeinsätzen?
Sattelgurte mit Elastikeinsätzen sollten nur mit Bedacht angewandt werden. Denn die Gefahr ist groß, dass man den Gurt schnell einmal zu straff zieht. Achte also darauf, dass stets ausreichend Luft zwischen Gurt und Pferdebauch ist und das Pferd nicht in seiner Atmung und Bewegung beengt wird. Generell werden Sattelgurte mit Elastikeinsätzen gerne bei druckempfindlichen Pferden genutzt, da der Druck langsam ansteigt und nicht ruckartig erfolgt. Wenn du einen Sattelgurt mit einseitigen Elastikstrupfen verwendest, dann nutze die feste Seite zum Nachgurten, um ein zu straffes Anziehen zu verhindern.
Alternativ kannst du auf Schnurgurte zurückgreifen, die eine gewisse Grundelastizität haben. Diese sind sowohl für Jungpferde als auch erfahrene Pferde sehr gut geeignet. Einen Schnurgurt kannst du zudem problemlos vom Sattel aus nachgurten, ohne Gefahr zu laufen, ihn zu fest anzuziehen.