Die richtige Ausrüstung zum Gassigehen: Damit der Spaziergang mit Hund Spaß macht
Die Gassirunde ist für den Hund nicht nur als Bewegung zur körperlichen Auslastung essentiell, sondern auch der Außenreize wegen, damit der Hund seine „Zeitung lesen“ kann. Zu der Frage, wie oft und wie lange eine Gassirunde aussehen soll, kann keine pauschale Angabe gemacht werden. Denn die Dauer und Häufigkeit der Gassirunde ist stark von Rasse, Alter, Charakter und Gemüt des Hundes und den allgemeinen Lebensumständen abhängig. Grob kann man für erwachsene Hunde zwei große Runden zu je einer Stunde ansetzen, in die spielerische Phasen eingeplant werden. Daher ist ein Hundespielzeug auf dem Spaziergang immer willkommen. Welches sich dafür eignet, liest du im Ratgeber über Hundespielzeug.
In diesem Ratgeber jedoch geht es um die passende Ausrüstung, die notwendig ist, damit die Gassirunde für Hund und Mensch sowohl entspannt als auch sicher verläuft. Dazu zählen: Hundeleine, Hundehalsband oder Hundegeschirr, Kotbeutel und eventuell ein Hundemantel.
Mit 3 Tipps zur passenden Hundeleine: Eine Hundeleine ist das A und O beim Gassigehen
Ein absolutes Muss auf jedem Spaziergang mit Hund ist eine Hundeleine. Sie schränkt zwar auf den ersten Blick den Bewegungsradius des Hundes ein, in manchen Situationen ist sie aber für die Sicherheit von sowohl Mensch als auch Tier essentiell. Zum Beispiel, wenn andere Hunde in der Nähe sind, in der überfüllten Stadt oder auch zu Trainingszwecken. Wir zeigen dir in drei Schritten, wie du die für deinen Hund und deine Zwecke passende Hundeleine findest.
1. Die Art der Hundeleine
Für jede Situation und jeden Hund gibt es die passende Hundeleine:
- Standardleine
- Retrieverleine oder Moxonleine
- Schleppleine
- Rollleine
Die Standardleine ist eine klassische Führleine, die am einen Ende über einen Karabiner verfügt, der zum Einhaken in das Halsband dient, am anderen Ende befindet sich meist eine Handschlaufe. Manche Führleinen sind zudem mit mehreren Ösen ausgestattet, über die die Länge der Leine variiert werden kann.
Lange Führleinen eignen sich zum Spazierengehen mit Hund im Park oder Wald, während sich kurze Führleinen, auch Kurzführer genannt, in überfüllter Umgebung oder zum Trainieren von „Bei Fuß“ besser eignen.
Bei einer Retrieverleine oder Moxonleine ist das Halsband in die Leine integriert. Eine Schlaufe wird einfach über den Hals des Hundes gestreift. So ist der Hund schnell befreit und wieder angeleint. Das stellt sich besonders im Wettkampf oder Training als äußerst praktisch heraus.
Schleppleinen können bis zu 20 m lang sein, wodurch sie den Bewegungsradius des Hundes massiv ausweiten, ohne dass die Verbindung zum Menschen komplett abbricht. Schleppleinen können unter anderem im Training des Rückrufkommandos zum Einsatz kommen. Der Hund schleppt die Leine gewissermaßen hinter sich her.
Aus diesem Grund sollte in Kombination mit einer Schleppleine ein Hundegeschirr benutzt werden, damit der Zug auf den Nackenbereich gering gehalten wird und sich der Hund beim Hängenbleiben nicht stranguliert.
Vor allem bei Kleinhunden sehr beliebt sind Rollleinen, die über einen automatischen Aufrollmechanismus verfügen. Dadurch kann sich der Hund vom Mensch wegbewegen. Anders als bei Schleppleinen schleift die Leine allerdings nicht auf dem Boden. Rollleinen sind für das Training nur bedingt einsetzbar, weil ein ständiger Zug ausgeübt wird und damit kein Nachgeben des Drucks erfolgt. Damit wird der Hund eher verwirrt und man erzieht sich eventuell einen an der Leine ziehenden Hund. Aufgrund des Dauerzugs sollte auch bei Rollleinen stets ein Geschirr getragen werden.
2. Das Material der Hundeleine
Eine Hundeleine wird durch Zug, Schmutz, Feuchtigkeit und Hundezähne stark beansprucht. Robuste und langlebige Materialien sind für Hundeleinen aus dem Grund unabdingbar.
Leder ist ein sehr robustes Naturmaterial, das weich in der Hand liegt und bei guter Lederpflege langlebig ist. Lederleinen eignen sich aufgrund ihres Gewichtes eher für große, kräftige Hunde.
Sehr gerne und oft verwendet wird Nylon, das ebenfalls sehr robust ist, aber um einiges pflegeleichter als Leder. Man kann sie sogar in die Waschmaschine stecken. Achte bei einer Nylonleine auf die Verarbeitung, da bei minderwertigen Modellen die Ränder schnell ausfransen.
Eine solide und griffige Hundeleine wird uns durch Baumwolle oder Tau geboten.
Vor allem bei Schleppleinen, die durch Schmutz und Feuchtigkeit gezogen werden, ist ein wasserabweisendes Material das A und O. Schmutzabweisende PVC-Faser ist nicht nur besonders leicht und griffig, sondern kann nach dem Spaziergang einfach abgewaschen werden.
Das Material bestimmt auch das Gewicht der Hundeleine mit. Dieses sollte an die Körpergröße des Hundes angepasst sein. Welpen beispielsweise, deren Knochengerüst noch fragil ist, bedürfen einer leichten Leine. Das Gewicht der Hundeleine wird neben dem Material auch maßgeblich von ihrer Länge und Breite bestimmt.
Einen gesonderten Blick sollte man auf die Materialbeschaffenheit der Karabiner werfen, denn diese gehen am ehesten bei einer Hundeleine kaputt. Im besten Fall besteht der Karabiner aus Metall, da es besonders stabil ist. Messing hingegen ist eine Legierung und damit weniger widerstandsfähig.
3. Die passende Länge der Hundeleine
Je nach Leinenart können Hundeleinen zwischen 35 cm und 20 m lang sein. Je kürzer die Hundeleine ausfällt, desto mehr Kontrolle hat der Mensch über den Hund. Kurze Leinen sind für das Training oder aus verschiedenen Sicherheitsgründen besser geeignet als lange. Dafür eignen sich Hundeleinen, die nicht länger als zwei Meter sind, am besten.
Im Umkehrschluss bedeutet eine längere Leine mehr Bewegungsfreiheit für den Vierbeiner. Das kann allerdings auch ein höheres Risiko für Verletzungen mit sich bringen. Insbesondere bei ausgerollten Schnappleinen, die nur schwer sichtbar sind, oder hinterher gezogenen Schleppleinen sollte man als Hundebesitzer umsichtig handeln, damit niemand in der Leine hängen bleibt und sich oder den Hund verletzt. Für den Alltag sind Hundeleinen von zwei bis drei Meter sehr gut geeignet.
Bei Hundeleinen ab drei Meter empfiehlt sich das Tragen eines Hundegeschirrs, um Halswirbel und Kehlkopf des Hundes nicht zu stark durch das Gewicht der Leine zu belasten.
Auch die Breite der Hundeleine spielt für die Auswahl der passenden Hundeleine eine wichtige Rolle. Denn je breiter die Hundeleine ausfällt, desto größer können die Zugkräfte sein, denen sie standhalten muss. Für große Hunde ab 15 kg Körpergewicht bieten sich Hundeleinen mit einer Breite von 1,5 cm an, bei schweren Hunden ab 25 kg ist eine 2 cm breite Hundeleine angebracht. Bei kleinen, nicht ziehenden Hunden gehen auch schmalere Leinen.
Das Hundehalsband: Der Klassiker auf der Gassirunde
Das Hundehalsband ist der Klassiker beim Spazierengehen mit Hund. Das Halsband ist nicht nur ein hübsches Accessoire, sondern hat vordergründig den Nutzen, Leine und Hundemarke zu befestigen. Gleichzeitig ist es ein Kommunikationsmittel zwischen Mensch und Hund. Vor allem zu Trainingszwecken und in der Erziehungsarbeit ist ein Hundehalsband nützlich und kann dem Hundegeschirr vorgezogen werden. Soll beispielsweise „Bei Fuß“ geübt werden, säße der Befestigungsring des Geschirrs zu weit hinten, was einen zu großen Aufwand bei der Korrektur des Hundes bedeuten würde.
Vor allem Hunde mit einer starken Hals- und Brustmuskulatur lassen sich mit einem Halsband leichter korrigieren, da sie sich sonst in das Geschirr hineinhängen würden. Einem Hund mit kurzer Nase und schwerer Atmung hingegen tut ein Halsband weniger gut, da hierbei die Luftröhre abgedrückt werden kann.
Die Passform des Halsbandes:
Den Hals deines Hundes misst du auf seiner mittleren Höhe aus, indem du das Maßband nicht zu straff anlegst, es darf aber auch nicht zu weit abstehen. Zur Orientierung sollten ein bis zwei Fingerbreit zwischen Maßband bzw. Halsband und Hund passen. Idealerweise lässt sich das Halsband in seiner Größe verstellen, sodass es auch nach dem Fellwechsel noch passt. Halsbänder mit einem Dornverschluss lassen sich logischerweise nicht so sehr individuell anpassen wie ein Halsband mit einer Steckschließe und stufenlos verstellbarer Schnalle. Weiterhin gibt es noch sogenannte Schlupfhalsbänder, die sich bei Zug bis zu einem Stopp zusammenziehen. Diese sind jedoch nur für Hunde geeignet, die sich im Halsband wohlfühlen und nicht versuchen sich herauszuwinden.
Idealerweise befindet sich der Ring zum Einhängen der Hundeleine in der Nähe des Verschlusses, sonst drückt nämlich die Schnalle auf den Kehlkopf, wenn Zug auf das Halsband ausgeübt wird.
Ein Hundehalsband sollte eher zu breit als zu schmal sein, damit sich der durch Zug entstehende Druck leichter verteilt. Das mindert die Verletzungsgefahr des Hundes und erhöht gleichzeitig Tragekomfort des Hundehalsbandes. Dennoch sollte es immer an die Größe des Hundes angepasst sein.
Das Material des Hundehalsbandes:
Das Material muss fellschonend sein und darf keine Allergien auslösen. Ein Hundehalsband aus Leder ist ein echter Klassiker. Das Naturprodukt ist bei Kälte angenehm warm und hält bei guter Lederpflege sehr lange. Näheres zu einer gründlichen und schonenden Lederpflege liest du im Ratgeber „Sattel- & Lederpflege“.
Ein Hundehalsband aus Nylon ist ebenfalls robust und reißfest, dafür aber pflegeleicht. Es behält auch bei Feuchtigkeit seine Form und saugt sich nicht so schwer voll wie ein Lederhalsband. Nylonhalsbänder kommen meistens mit einer Steckschließe aus Kunststoff daher, die bei schlechter Qualität bei einem kurzen, heftigen Ruck an der Leine reißen kann. Dornschnallen aus Edelstahl können bei Hunden, die noch nicht ordentlich bei Fuß gehen, in diesem Falle die bessere Wahl sein.
Weiterhin sollte sich das Material für ein Hundehalsband leicht dehnen lassen, damit es den Hund nicht würgt. Es darf dennoch nicht so flexibel sein, dass der Hund problemlos herausschlüpfen kann.
Hundehalsbänder für Welpen:
Welpen benötigen andere Halsbänder als erwachsene Hunde. Zum einen müssen Welpen-Halsbänder besonders weich und anschmiegsam sein, da sie noch keine hohen Kräfte aushalten müssen. Dafür bieten sich zum Beispiel hautfreundliche Baumwollhalsbänder an. Zum anderen müssen sie im Halsumfang mitwachsen können. Ein stufenlos verstellbares Halsband ist hierbei besonders praktikabel, damit nicht ständig ein neues gekauft werden muss. Auf gar keinen Fall darf ein Zughalsband ins Spiel kommen. Welpen, die erst lernen müssen, ordentlich an der Leine zu gehen, können so gewürgt werden, was zu Verletzungen führen kann.
Hundehalsbänder für große Hunde:
Je größer der Hund ist, desto breiter und widerstandsfähiger muss auch das Halsband ausfallen. Fallen diese zu schmal aus, kann das Halsband in die Haut einschneiden oder punktuellen Druck auf den Kehlkopf ausüben. Weiterhin würden zierliche Halsbänder dem Zug nicht standhalten können, wenn der Hund an der Leine zieht. Für eine bessere Druckverteilung bieten sich für große Hunde XL-Hundehalsbänder beispielsweise aus Leder an.
Leuchtende Hundehalsbänder für die Dunkelheit:
Für mehr Sichtbarkeit und Sicherheit beim Spazierengehen in der dunklen Jahreszeit sorgen leuchtende oder reflektierende Hundehalsbänder. Während reflektierende Hundehalsbänder erst durch eine fremde Lichtquelle angestrahlt werden müssen, damit man den Hund erkennt, bilden leuchtende Halsbänder ihre eigene Lichtquelle. Dadurch wird der Hund auch in absoluter Dunkelheit entdeckt und erkannt.
Der Nachhaltigkeit wegen gibt es immer mehr Leuchthalsbänder für Hunde, die über einen USB-Anschluss wiederaufladbar sind.
Das richtige Hundegeschirr finden: Komfort und extra Sicherheit für den Hund
Manche Hundebesitzer ziehen dem Halsband ein Hundegeschirr aus persönlichen Gründen vor, in manchen Fällen kann ein Hundegeschirr beim Spazierengehen einen besseren Nutzen mitbringen. Zum Beispiel bringt ein Geschirr bei ängstlichen bis panischen Hunden mehr Sicherheit. Auch kann ein Hundegeschirr mehr Tragekomfort bedeuten, weil der Kehlkopf ausgespart und geschont wird. Im Zughundesport hingegen ist ein Zuggeschirr Voraussetzung, zum Beispiel im Canicross (Geländelauf mit Hund).
Wie bereits bei Hundeleinen gibt es auch bei den Geschirren für jede Situation das passende Hundegeschirr, wobei nicht jedes Geschirr jedem Hund passt. Am besten probiert man verschiedene Modelle aus.
Führgeschirr für Hunde:
Das klassische Führgeschirr ist äußerst individuell einsetzbar und mehrfach verstellbar. Damit eignet es sich nicht nur für eine Vielzahl an verschiedenen Hundetypen, sondern kann auch für Junghunde im Wachstum eingesetzt werden.
Bei einem Führgeschirr wird der Kopf durch die Halsung gesteckt, daran sind Bruststeg und Rückensteg angebracht, die über einen Bauchgurt miteinander verbunden sind. Es gibt drei verschiedene Formen des Führgeschirrs: H-, Y- oder X-Geschirr, die auf unterschiedliche Weise den Druck verteilen.
Alle drei Arten lassen, sofern das Geschirr passt, der Schulter sehr viel Bewegungsfreiheit und begrenzen die Schrittlänge des Hundes nicht.
Ein Sicherheitsgeschirr ist eine Erweiterung des Führgeschirrs, das sich für die Absicherung sehr ängstlicher Hunde beim Spazierengehen eignet. Ein Sicherheitsgeschirr verfügt über einen zusätzlichen Taillengurt, der ein Herausschlüpfen des Hundes aus dem Geschirr nahezu unmöglich macht.
Norwegergeschirr für Hunde:
Ein Norwegergeschirr fällt dezenter aus, weil es lediglich aus einem vertikalen Brustgurt und einem Rumpfgurt besteht. Damit ist es sehr leicht anzulegen: Dem Hund wird das Geschirr einfach aufgelegt und der Bauchgurt geschlossen. Ein Haltegriff am Rücken ermöglicht ein sicheres Festhalten in einer kritischen Situation. Für ängstliche Hunde ist ein Norwegergeschirr eher ungeeignet, da sie hierbei leichter herausschlüpfen können.
Die ideale Passform ist bei einem Norwegergeschirr von essentieller Bedeutung, da es wenig Einstellmöglichkeiten hat und damit nur bedingt anpassbar ist. Sitzt es nicht richtig, verläuft der waagerechte Brustgurt über das spitze Brustbein und Schultergelenk, verändert damit nicht nur das Gangbild, sondern kann auf lange Sicht sogar die Rippen verschieben. Nicht allen Hunden passt also ein Norwegergeschirr, für diese ist dann ein Führgeschirr die bessere Option.
Sattelgeschirr für Hunde:
Ein Sattelgeschirr ist in der Regel aufgebaut wie ein Norwegergeschirr mit einem waagerecht verlaufenden Brustgurt, verfügt jedoch über breitere Stoffteile am Bauchgurt. Dadurch können beispielsweise Trinkflaschen oder Outdoorkameras befestigt werden. Der Nachteil dieser Stoffplatten ist die Wärmeentwicklung darunter, die vor allem im Sommer dem Hund sehr unangenehm werden kann.
Zuggeschirr für Hunde:
Wer mit seinem Hund sportlich unterwegs ist, für den eignet sich ein Zuggeschirr für Hunde. Diese kommen unter anderem bei Hundeschlitten und anderen Hundezugsportarten zum Einsatz. Sie sind so konzipiert, dass sie dem Hund sehr viel Bewegungsspielraum lassen und den Druck schonend verteilen. Denn anders als im Alltag soll der Hund in diesem Fall am Geschirr ziehen. Zuggeschirre haben hinter dem letzten Bauchgurt noch eine Verlängerung nach hinten, an die die Leine befestigt wird. So verrutscht das Geschirr nicht, sondern liegt eng an.
Der optimale Sitz des Hundegeschirrs:
Auf welche Art und Weise ein Hundegeschirr sitzen muss, ist stark von seinem Verwendungszweck abhängig. Generell ist zur Passform zu sagen, dass der Hund sich darin wohlfühlen und ungehindert bewegen muss. Um die passende Größe des Hundegeschirrs zu ermitteln, sollte der Hund zuvor ausgemessen werden. Wichtig sind in diesem Zusammenhang der Halsumfang und der Brustumfang.
Für den Halsumfang (1) wird das Maßband am letzten Halswirbel vor dem Widerrist angesetzt, wo der höchste Punkt der Schulter ist, und über dem Brustbeinknochen einmal um den Hals gelegt. Um den Brustumfang (3) zu vermessen, wird das Maßband 3 bis 5 Fingerbreit hinter den Vorderbeinen angesetzt und einmal locker um den Rumpf gelegt – einen Zeigefinger muss man noch unter das Maßband schieben können. Bedenke, dass die einzelnen Hersteller unterschiedliche Maßangaben haben, weshalb du nicht um ein Ausprobieren des Hundegeschirrs kommst.
Das Hundegeschirr sitzt korrekt, wenn der Bauchgurt (3) und der Brustgurt (2) nicht die natürliche Bewegung der Vorderläufe behindern. Sitzt der Bauchgurt zu weit vorne, kann er in die Ellenbogenbeuge drücken und zu Scheuerstellen führen. Bei kleinen Hunden sollten zwei Finger Platz zwischen Bauchgurt und Vorderläufe haben, bei großen Hunden kann es auch bis zu einer Handbreit sein.
Gleichzeitig darf der Bauchgurt nicht zu weit hinten, sondern muss vor dem letzten Rippenbogen sitzen. Das überprüft man am besten mit leichtem Zug an der Leine, denn auch dann sollte der Bauchgurt nicht in die Weichteile des Hundes rutschen und Organe abdrücken.
Das Rückenteil liegt mittig auf dem Rücken und verrutscht nicht. Sitzt das Hundegeschirr optimal, kann man maximal eine flache Hand zwischen Hund und Hundegeschirr schieben.
Bei einem Führgeschirr treffen sich Halsgurt und Bruststeg mittig auf dem Brustbein, damit nicht der Kehlkopf bei Zug abgedrückt wird. Bei einem Norwegergeschirr gestaltet sich die optimale Passform etwas schwieriger, denn die Schulter des Hundes sollte bestmöglich frei bleiben, während aber der Bruststeg noch auf dem Brustbein liegen sollte.
Wenn der Hund eine Jacke braucht: Spazierengehen bei kalter Jahreszeit
Mit dem Hund geht es bei Wind und Wetter vor die Tür. Der Hund braucht nicht nur seinen Auslauf, sondern auch die Möglichkeit, sein Geschäft zu erledigen. Da kann die Gassirunde vor allem bei Regen und Kälte auch für den Hund unangenehm werden.
Doch wann ist ein Hundemantel überhaupt sinnvoll?
Auf die Frage, wann eine Hundejacke nötig ist, kann man sich grob an feucht kaltem Wetter oder einer Temperatur von 5 Grad orientieren. Wenn es dann vor die Tür geht, empfehlen sich eine wasserdichte Hundejacke oder ein gefütterter Hundemantel. Das ist jedoch von Hund zu Hund individuell zu entscheiden.
Folgende Hundetypen benötigen in der kalten Jahreszeit einen Hundemantel:
KURZHAARTYPEN
Hunderassen mit kurzem Fell bzw. wenig Unterwolle oder wenig Fettgewebe benötigen zusätzlichen Schutz vor Kälte und Wind.
SPORTLER
Hundemäntel schützen bei Trainingspausen im Hundesport vor dem Auskühlen und halten Muskeln und Sehnen warm.
SENIOREN, WELPEN ODER KRANKE HUNDE
Chronische Beschwerden an Rücken, Gelenken und Haut werden durch einen höheren Witterungsschutz verringert. Auch Hunde mit geschwächtem Immunsystem profitieren von einem Hundemantel.
SÜDLÄNDER
Hunde aus wärmeren Klimazonen, z.B. aus dem Tierschutz, frieren in der kalten Jahreszeit und können dadurch sogar erkranken.
Wir unterscheiden zwischen folgenden Hundemantel-Modellen:
- Ungefütterter Hunderegenmantel
- Hundemantel mit Fleeceinnenfutter
- Hundepullover
- Hundefleecemantel
- Klassischer Hunde-Wintermantel ab 50 g Füllung
- Hundebademantel
Hunderegenmantel ohne Füllung:
Ein Hunderegenmantel eignet sich besonders für Hunde, die es nicht gerne feucht von oben mögen. Aber auch Hunde mit dichter Unterwolle, die einen starken Geruch im Haus verströmen, sobald sie nass geworden sind, können einen wasserdichten Regenmantel für Hunde tragen. In der Regel verhindern auch die getapten Nähte ein Eindringen des Wassers. Einige Hunderegenmäntel verfügen auch über ein Fleece-Innenfutter, das den Hund leicht wärmt und besonders fellfreundlich ist.
Ist dein Hund an den Ohren empfindlich oder schüttet es wie aus Eimern? Für solche Fälle gibt es Regenmäntel für Hunde mit fixierbarer Kapuze. Weiterhin sind reflektierende Streifen oder Pipings an einem Hunderegenmantel für eine größere Sichtbarkeit im Herbst Gold wert.
Hundepullover & Hundefleecemantel:
Hundepullover und Hundefleecemantel sind eine ideale Übergangslösung zwischen den Jahreszeiten bei Temperaturen über 5 Grad, wenn es für einen dicken Wintermantel noch zu früh ist. Hundepullover oder Hundefleecemäntel können je nach Modell auch als zusätzlicher Kälteschutz unter einem Regenmantel getragen werden. Allerdings sind sie nicht für feuchte Tage geeignet, da sie sich eher mit Feuchtigkeit vollsaugen, was sich negativ auf die Gesundheit des Hundes schlagen kann.
Gefütterter Winterhundemantel:
Wenn es auf Temperaturen um die Null Grad zugeht, dann ist ein warmer Winterhundemantel genau das Richtige für leicht frierende Hunde ohne Unterwolle. Die warme Fütterung bringt die Wärmeleistung auf, die der Hund nicht hat. Eine Hundejacke gilt ab einer Füllung von 50 g als Winter-Hundemantel. Zusätzliche Wärme und Komfort bietet ein flauschiges Innenfutter, das fellfreundlich ist und nicht zu Haarbruch führt.
Über die Basics hinaus unterscheiden sich die einzelnen Modelle in Schnitt und Zusatzfunktionen. Manche Hundemäntel für den Winter verfügen beispielsweise über einen Kragen, der auch den Hals des Hundes warm hält. Beachte auch, dass nicht alle Winterhundemäntel wasserdicht sind und demnach einem heftigen Regenschauer nicht standhalten. Wie auch bei den Regenmänteln für Hunde sind bei den Wintermantel-Modellen reflektierende Details für die Sicherheit des Hundes ein großes Plus.
Der Bademantel für Hunde:
Der Hund ist beim Spazieren durch Pfützen gesprungen oder ist eine Runde im See baden gegangen und muss nun ins Auto? Oder der Hund wurde gebadet und will nun durch die Wohnung laufen? Für solche Momente empfiehlt sich ein Bademantel für Hunde. Hundebademäntel bestehen aus einem saugfähigen Terry Towel Material, das den Hund dank Bauchlatz, hohem Kragen und zum Teil auch Beinabdeckung rundum umschließt.
So kann der Hund schneller trocknen und ist gleichzeitig vor einer möglichen Unterkühlung geschützt. Letzteres ist vor allem bei alten, kranken Hunden und Welpen wichtig, die ein schwaches Immunsystem haben.
Grundsätzlich solltest du dir vor dem Kauf eines Hundemantels die Frage stellen, welchen Zweck er erfüllen soll. Welchen Wetterbedingungen muss er standhalten können? Ist er für das Hundetraining oder für den Alltag gedacht?
Die folgenden Icons unterstützen dich beim Hundemantel-Kauf und geben dir eine Orientierung, über welche Eigenschaften die Hundemäntel verfügen:
Hochwertige Hundemäntel dank bester Expertise aus dem Pferdesport
Pferdedecken müssen insbesondere im Outdoorbereich höchsten Anforderungen standhalten. Neben dem optimalen Schutz vor extremer Witterung, müssen Pferdedecken strapazierfähig und atmungsaktiv sein und gleichzeitig besten Tragekomfort bieten. Die jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von zuverlässig schützenden Pferdedecken hilft uns, Hundemäntel bester Qualität zu konzipieren. Die Köpfe hinter der Marke sugar dog bestehen aus Hundehaltern, die die entworfenen Produkte monatelang an ihren eigenen Hunden testen, um alltagstaugliches und langlebiges Hundezubehör für dich und deinen Vierbeiner zu kreieren.
Wie soll ein Hundemantel sitzen?
Wie auch beim Geschirr, muss der Hundemantel auf den Hund passen. Anprobieren ist hier die Devise. Ein Hundemantel sitzt richtig, wenn die volle Bewegungsfreiheit des Hundes erhalten bleibt, der Hundemantel darf also weder am Rücken noch an der Schulter spannen. Miss dafür die Rückenlänge des Hundes im Stehen, der Kopf wird dabei aufrecht getragen. Der Hundemantel sollte schließlich den Rücken komplett bedecken, am besten reicht er dann bis zum Rutenansatz. Achte beim Anprobieren, dass der Beinausschnitt an den Vorderläufen den Hund nicht einengt. Zum Schluss sollte der Hund sich im Hundemantel wohlfühlen und frei bewegen können.Bitte beachte, dass ein Hund, der noch nie einen Hundemantel getragen hat, sich zunächst an das Tragen gewöhnen muss. In der Regel dauert es jedoch nicht lange, bis er sich in seinem neuen Kleidungsstück wohlfühlt.
Wie gehen Hundemantel und Hundegeschirr zusammen?
Manche Hundemäntel verfügen über eine Öffnung am Rücken, durch die das Geschirr gezogen werden kann. Dann wird das Geschirr unter dem Mantel getragen. Sollte der Hundemantel nicht über eine solche Öffnung verfügen, kann das Hundegeschirr problemlos darüber getragen werden. Gegebenenfalls muss es dann etwas weitergestellt werden.