FAQ über Therapiegamaschen
2. Wie lange darf ich das Pferdebein kühlen bzw. eine Kühlgamasche am Pferdebein lassen?
3. Was ist der Unterschied zwischen einer Kühlgamasche und einer Kühlbandage?
5. Wie lange kann ich eine Kompressionsbandage am Pferdebein belassen?
6. Können Kompressionsbandagen rutschen?
7. Worauf sollten Pferdebesitzer bei Therapiegamaschen und Kompressionsbandagen achten?
8. Wie werden Therapiegamaschen korrekt angelegt?
10. Gibt es nachgewiesene Erfolge von Magnetfeldgamaschen?
11. Kann ich Therapiegamaschen während des Trainings anwenden?
1. Kann ich anstelle einer Kühlgamasche nicht auch einen einfachen Eisbeutel oder kalten Wasserstrahl nehmen?
Obwohl es Kühlgamaschen oder -bandagen in unterschiedlichen Preissegmenten gibt, möchte nicht jeder Pferdebesitzer in welche investieren. Ist dann im Akutfall keine Kühlgamasche zur Hand, schafft der kalte Wasserstrahl Abhilfe. Allerdings dringt das kalte Wasser nicht bis zu den tiefen Strukturen vor, während viel Kälte an die Umwelt verloren geht. Hat dein Pferd zudem dichtes Fell oder langen Fesselbehang, dringt das Wasser noch nicht einmal bis zur Haut durch. Kältegamaschen hingegen sind dick gepolstert und halten den Kälteverlust gering und stellen sicher, dass die Kälte bis zur Verletzung vordringt.
Anstelle des Wasserstrahls kannst du einen Beutel Crushed Ice oder gefrorene Erbsen um das Pferdebein wickeln. Gewebserfrierungen sind nur bei Pferden mit dünnem Fell oder vorgeschädigter Haut zu befürchten. Dennoch sollte hier ein Handtuch zur Isolierung dazwischen gelegt werden.
Wasser und Eis sind sinnvolle Alternativen zu Kühlgamaschen und Bandagen. Allerdings erleichtern Kühlgamaschen die Handhabung einer akuten, stumpfen Verletzung.
2. Wie lange darf ich das Pferdebein kühlen bzw. eine Kühlgamasche am Pferdebein lassen?
Um eine Tiefenwirkung zu erzielen, muss die betroffene Stelle mindestens 10 Minuten gekühlt werden, damit die Durchblutung herunterfährt. Nach der Behandlung steigt sie sprunghaft an. Kühlt man weniger als 10 Minuten wird der gegenteilige Effekt erzielt und die Entzündung breitet sich aus. Der Kühlvorgang sollte im Akutfall 3 bis 4 x täglich wiederholt werden. Allerdings darf die Kühlung nicht länger als 72 Stunden gehen. Nach dieser Zeit geht man zur Wärmetherapie über, um die Durchblutung und den Regenerationsprozess anzukurbeln.
3. Was ist der Unterschied zwischen einer Kühlgamasche und einer Kühlbandage?
Eine Kühlbandage ist weniger stark gepolstert und isoliert wie eine Kühlgamasche, weshalb sie nicht so lange Kälte speichern kann. Das spezielle Innenmaterial einer Kühlbandage wird kurz in eine Schalte (kaltes) Wasser gelegt und anschließend ausgewrungen. Anschließend wird das Pferdebein wie mit einer normalen Bandage umwickelt.
4. Einige Therapiegamaschen sind auch für den Paddockgang geeignet. Worauf muss ich achten, wenn ich das Pferd mit der Therapiegamasche raus lasse?
Nicht alle Therapiegamaschen eignen sich für den Paddock- oder Weidegang. Beispielsweise dürfen Kühl- oder Massagegamaschen nicht über mehrere Stunde am Bein verweilen. Bei diesen sollte von der Nutzung bei längerem Paddock- oder Weidegang abgesehen werden.
Hast du dein Pferd an die Anwendung von wärmenden Keramikgamaschen gewöhnt, können diese auch rund um die Uhr getragen werden. Für den Weidegang eignen sich hierfür extra dafür vorgesehene Paddockgamaschen. Diese sind dank extrem reißfestem Material
Unser Tipp: Möchtest du die Wärmebehandlung deines Pferdes auf dem Paddock oder der Weide fortsetzen, empfehlen wir dir die Felix Bühler Paddock-Gamaschen Ceramic Rehab aus reißfestem und wasserdichtem Nylongewebe.
5. Wie lange kann ich eine Kompressionsbandage am Pferdebein belassen?
Wie bei allen anderen Therapiegamaschen gilt auch bei den Kompressionsbandagen eine schrittweise Gewöhnung. Begonnen wird mit einer Stunde, die dann im Stundentakt auf 23 Stunden verlängert wird. Das Pferd solltest du hierbei immer im Blick behalten, da das Druckgefühl befremdlich sein kann.
War das Pferd für mehrere Tage (aufgrund einer akuten Verletzung) bandagiert, sollte die Bandage nicht sofort komplett entfernt werden, sondern wieder schrittweise entwöhnt werden. Es könnte zu Schwellungen kommen, die das Gewebe ausleiern lassen.
6. Können Kompressionsbandagen rutschen?
Ja, das können sie. Aufgrund des sich verändernden Umfangs des Beines kann beim Abschwellen die Kompressionsbandage zu groß werden. Zur Bestimmung der Bandagengröße orientiere sich am Pferdebein nach der Bewegung, wenn es am dünnsten ist.
Auch der Fellwechsel kann eine Rolle bei der Größenbestimmung spielen. Wird im Winter bei dichtem Fell ausgemessen, kann das dazu führen, dass die Bandage im Sommer zu groß ist und rutscht.
7. Worauf sollten Pferdebesitzer bei Therapiegamaschen und Kompressionsbandagen achten?
Besonders wichtig ist die passende Größe und der damit einhergehende korrekte Sitz am Pferdebein. Sie dürfen weder rutschen noch drücken. Um Passgenauigkeit und damit größtmögliche Effektivität zu erzielen, sind Therapiegamaschen anatomisch geformt. Eventuell müssen mehrere Modelle ausprobiert werden, bis eine Gamasche gefunden wird, die dem Pferd tatsächlich passt.
Beachte beim Anziehen und Gebrauch die Anweisung des Herstellers, um beispielsweise eine Unterkühlung am Gelenk zu vermeiden.
Therapiegamaschen wirken auf Zellebene und deren Wirkung ist daher nicht nach außen hin sichtbar. Behalte also stets die Reaktion deines Pferdes im Auge, um die Behandlung eventuell abzubrechen.
8. Wie werden Therapiegamaschen korrekt angelegt?
Je nach Hersteller gibt es unterschiedliche Verschlussmöglichkeiten. Achte auf die Angaben des Herstellers und befolge diese.
Im Grunde werden sie genauso angelegt, wie andere normale Gamaschen. Streiche die Gamasche vom Karpal- oder Sprunggelenk nach unten am Pferdebein entlang, bis sie am Fesselkopf abschließt. Verschließe sie anschließend so, dass der Verschluss nach hinten zeigt.
Bei Kühlgamaschen mit Einschubtasche lege vorm Befestigen die Kühlpads ein. Manche Kühlgamaschen haben lose Kühlelemente, die unter die verschließende Gamasche gelegt und zuerst am Pferdebein befestigt werden.
Vibrationselemente stecken in dehnbaren Einschubtaschen und müssen nicht extra befestigt werden.
9. Lohnt sich der Kauf therapeutischer Gamaschen oder reicht ein Ausleihen beim Tierarzt/der Pferdeklinik?
Viele Pferdekliniken bieten privaten Pferdebesitzern an, beispielsweise pulsierende Magnetfeld-Gamaschen gegen eine Gebühr auszuleihen. Die Kosten variieren von Hersteller zu Hersteller. Es können Gebühren von 10 ? pro Tag verlangt werden. Manche Vermieter bieten einen Mietzeitraum von einigen Wochen zu Staffelpreisen an. Hierbei können Monatspreis von bis zu 250 € und mehr anfallen. Allerdings benötigen vor allem Sehnenschäden eine langfristige Therapie, weshalb vier Wochen Therapie oftmals nicht ausreichend sind.
Einige Gamaschen zur Thermotherapie können sowohl zum Kühlen als auch Wärmen genutzt werden, je nachdem mit welcher Wassertemperatur sie aktiviert wurden. So kann mit der Kombination bereits an Anschaffungskosten gespart werden.
Auch Kompressionsbadagen bieten sich an, diese der Stallapotheke hinzuzufügen. Aufgrund des engen Hautkontakts sollten diese nicht für mehrere Pferde verwendet werden, um die Übertragung von Hautkrankheiten zu vermeiden.
Möchtest du die üblichen Präventionsmaßnahmen durch Therapiegamaschen unterstützen, lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall. Wenn du nur die Behandlung während einer Verletzung unterstützen möchtest, wäre über die Miete entsprechender Gamaschen und Therapiegeräte nachzudenken.
10. Gibt es nachgewiesene Erfolge von Magnetfeld-Gamaschen?
Obwohl die Behandlung mit Magnetfeld sowohl im Pferde-, als auch Humanbereich immer beliebter wird, ist die heilende Wirkung der Magnetfelder nicht von der medizinischen Wissenschaft anerkannt. Aufgrund der unsicheren Sachlage wird die Magnetfeldtherapie als ergänzende Therapie zur Schulmedizin oder als Teil eines ganzheitlichen Therapiekonzepts angesehen. Alle von uns beschriebenen Anwendungsempfehlungen und Wirkungsweisen von Magnetfeldgamaschen sind in medizinischen Fachkreisen umstritten. Dennoch zeugen unzählige Erfahrungsberichte von einer positiven Wirkung auf den Heilungsprozess.
11. Kann ich Therapiegamaschen während des Trainings anwenden?
Therapiegamaschen können nicht nur vor oder nach dem Training angewendet werden, sondern auch das Training unterstützen. Hierfür bieten sich im Besonderen Hartschalengamaschen mit eingeschmolzenen Keramikpartikeln an. Sie unterstützen die Blutzirkulation im Bein und können damit die Sehnen und Bänder geschmeidiger machen, was wiederum Verletzungen vorbeugen kann. Achte hierbei auf atmungsaktive Materialien, z.B. Distanzgewebe und Meshgewebe, damit es zwischen Gamasche und Pferdebein nicht zu einem Hitzestau kommt.
Unser Tipp: Wir empfehlen die Felix Bühler Arbeitsgamaschen Ceramic Rehab aus extrem atmungsaktivem Distanzgewebe. Die permanente Luftzirkulation verhindert ein Schwitzen des Pferdebeins, während die eingeschmolzenen Keramikfasern die Blutzirkulation anregen.