Pferde im Frühjahr richtig füttern – Wenn das Gras sprießt und das Fell fällt

Pferde und ihre Besitzer freuen sich auf die grüne Jahreszeit – endlich wieder frisches Grün!

Doch die Verdauung des Pferdes ist noch auf Winterfutter sprich Heu eingestellt. Würde das Pferd ohne eine sanfte Futterumstellung auf den frischen Aufwuchs gestellt werden, würden seine überforderten Mikroben im Dickdarm absterben – der Supergau für die Darmflora. Verdauungsstörungen wie Kotwasser, Durchfall, Koliken und Hufrehe sind die Folge und im Frühjahr bei Pferden keine Seltenheit.

Hinzu kommt der Fellwechsel, der den Bedarf des Pferdes an Zink, Selen, Kupfer und Omega-3-Fettsäuren in die Höhe gehen lässt. Insbesondere alte Pferde können hierbei mit Müdigkeit und Gewichtsverlust kämpfen. Andere Pferde straucheln mit einer Gewichtszunahme, wenn das erste Gras zur täglichen Heuportion dazukommt.

Ein dunkelbraunes Pferd galoppiert in der Abendsonne über eine Wiese

Egal, zu welcher Kategorie dein Pferd gehört – das Frühjahr bedeutet für den Stoffwechsel und das Verdauungssystem des Pferdes Stress. Es ist also deine Aufgabe als Pferdebesitzer, dein Pferd behutsam auf seine neue Futtersituation vorzubereiten.

Wir geben dir Tipps zur Pferdefütterung im Frühling, damit du Kotwasser, Koliken, Hufrehe und Kreislaufprobleme vermeiden kannst.

Tipps für die Futterumstellung im Frühjahr

1. Habe den Zustand deines Pferdes im Auge

Zu welcher Kategorie gehört dein Pferd? Ist es leichtfuttrig und du musst penibel auf die Futtermenge achten, damit die Waage nicht nach oben schießt? Gehört dein Pferd dazu, entstehen Fettpolster schneller, als dass du sie wieder abgebaut bekommst. In der Langzeitfolge können fütterungsbedingte Hufrehe zum Problem werden.

Ist dein Pferd schwerfuttrig, vielleicht alt und hat Probleme, Gewicht zuzunehmen? Dann zählen im Frühjahr wahrscheinlich Gewichtsverlust, Müdigkeit und ein schwächelnder Kreislauf zu den Problemen deines Pferdes.

Übergewichtiges Pony galoppiert über eine Wiese
Ponys und Kleinpferde sind oftmals leichtfuttrig und setzen schnell Fettpolster an als Großpferde

Hinzukommt der Fellwechsel: Hält dein Pferd seinen Winterpelz trotz Jahreszeitenwechsel nach wie vor fest oder verliert es sein Winterkleid regelmäßig? Der Fellwechsel in Verbindung mit warmen Temperaturen und dem ersten Gras können an die Substanz des Pferdes gehen. Weitere Tipps zum Fellwechsel enthältst du in unserem entsprechenden Ratgeber zum Thema.

Jedes Pferd reagiert aufgrund seines individuellen Stoffwechsels anders auf den Frühling. Demnach solltest du den Stoffwechsel deines Pferdes kennen, damit du diesen angemessen unterstützen kannst und du Verdauungs-, Kreislauf- und Gewichtsprobleme vermeiden kannst. Stelle dir für die Beurteilung folgende wichtige Fragen:

HerausforderungMein Pferd…Lösung
Wachsen rasch Fettpolster an Hals, Kruppe und Schulter, auch bei wenig Futter?… ist leichtfuttrig– Heu- und Grasmenge aufeinander abstimmen
– bei geringer Futtermenge auf hochwertige Mineralversorgung achten
– Bewegungspensum erhöhen
Der Futterplan ändert sich nicht – trotzdem werden Rippen & Wirbelknochen deutlich sichtbar?… ist schwerfuttrig– behutsames Auffüttern
– eventuell Luzerne- oder Esparsette-Cobs verfüttern
– zusätzlich Mash & Leinöl verfüttern
Mein Pferd verliert sein Winterfell fleckenweise bis gar nicht… hat Fellwechselprobleme– Kurweise Zink, Biotin, Kupfer verfüttern, Leinöl mit Omega-3-Fettsäuren und Karotten
– eventuell Scheren bei hohen Temperaturen
Mein Pferd hat im Frühjahr oft durch Kotwasser verschmutzte Beine… hat eine unausgeglichene Darmflora– Heu vor Weidegang
– probiotisches Mash
– lockere, freie Bewegung
– ergänzend: Futterkohle, Flohsamen
Warum pumpt mein Pferd im Frühjahr bei leichter Arbeit oder Ruhe?… hat einen schwachen Kreislauf– Weißdorn, Ginkgo, Sommer-Mash
– Lockere Bewegung
– Herzkreislaufanregendes Striegeln und Rubbeln
– eventuell Scheren

2. Stelle nicht zu viel um – Routine beibehalten

Jede Art von Umstellung – egal welcher Art und welchen Ausmaßes – belastet das Pferd. Daher lautet das Motto im Frühjahr: Weniger ist mehr. Behalte die regelmäßigen Fütterungszeiten und Tagesabläufe, an die sich das Pferd über den Winter gewöhnt hat, bei.

Häufig findet ein Stallumzug im Frühling statt, damit die Pferde auf der Weide ausreichend Platz zum Kennenlernen und Gras als Ablenkung haben. Dennoch stressen die neue Futtersituation und die neue Umgebung das Pferd zweifach. Führe das Pferd lieber vor dem Umzug an das Sommerfutter heran anstatt alles mit einem Mal umstellen zu wollen.

Um den mentalen Stress des Pferdes zu minimieren, kannst du ihm zwei Wochen vor Stallwechsel ein beruhigendes Zusatzfutter mit Baldrian, Hopfen, Lavendel, Melisse und Magnesium zufüttern. So nimmt dein Pferd die Umstellung gelassener in Angriff. Weitere Umzugstipps findest du in unserem Ratgeber zum Stallwechsel.

3. Passe die Futtermenge im Frühjahr an – Weidezeit ist Futterzeit

Beginnt das Anweiden, steigen Futtermenge und die damit verbundene Energiezufuhr an. Bei leichtfuttrigen Pferden führt dieser Energieüberschuss schnell zu einer Gewichtszunahme. Passe in diesem Fall die Futtermenge an: Je mehr Gras verfüttert wird, desto mehr sollte die Kraftfutter- und Heumenge reduziert werden.

Aber ganz ohne Heu geht es nicht: Damit das Pferd nicht mit einem leeren Magen auf die Weide kommt, sollte es mindestens 20 Minuten vor Weideauftrieb Heu bekommen. Somit ist es satt und die Darmflora aktiv. Heu bietet den Darmmikroben ausreichend Substanz, um das Milieu aufrecht und gesund zu erhalten.

Eine Gruppe Jungpferde steht im saftigen Gras

Wenn du mehr über das korrekte Anweiden im Frühjahr herausfinden möchtest, dann lies unseren Ratgeber zum Start in die Weidesaison – Pferde im Frühjahr richtig anweiden.

4. Bewegung, Bewegung, Bewegung!

In diesem Zusammenhang ist Bewegung besonders wichtig. Bewegung fördert eine störungsfreie Verdauung, indem sie die Peristaltik anregt und damit beispielsweise Blähungen vorbeugt. Außerdem regt lockeres Bewegen im Gelände oder auf dem weitläufigen Reitplatz das Herz-Kreislaufsystem an, wovon vor allem Pferde mit Stoffwechselproblematiken profitieren.

Bei leichtfuttrigen Pferden ist Bewegung im Frühjahr wichtig, um Fettpolster zu vermeiden. Die leicht verfügbare Energie vom frischen Gras setzt sich schnell in Form von ungesunden Fettpolstern an, wenn sie nicht abgebaut wird. Steigere also langsam das Bewegungspensum, um die Energiespeicher immer wieder zu leeren.

5. Bei Temperaturschwankungen den Kreislauf mit Weißdorn unterstützen

Starke Temperaturschwankungen erleben wir Frühjahr recht häufig. Hat das Pferd in dieser Zeit noch sein dickes Winterfell, kann das den Kreislauf belasten. Hierbei leiden vor allem ältere Pferde an den warmen Tagen. Kreislaufanregende Kräuter wie Weißdorn oder Ginkgo, die die Blutgefäße erweitern, sind hierfür eine sinnvolle Ergänzung im Fütterungsplan.

Ist dein Pferd besonders wetterfühlig, reagiert also stark auf sich verändernde Wetterverhältnisse, dann lies unseren Ratgeber über Wetterfühligkeit beim Pferd.

Auch interessant: Welche Superfoods für dein Pferd in welcher Lage empfehlenswert sind, liest du in unserer Liste von 15+ Superfoods für Pferde.

6. Leber unterstützen: Im Frühjahr nicht zu vernachlässigen

Damit das Pferd rundherum mit der Umstellung klarkommt, sein Stoffwechsel die Veränderungen gut tragen kann und stressbedingte Abfallprodukte problemlos aus dem Pferdekörper abtransportiert werden können, muss die Leber viel Arbeit leisten. Eine gesunde, leistungsfähige Leber ist für die Entgiftung des Körpers essentiell.

Du solltest also nicht nur auf eine hochwertige mineralische Versorgung achten, sondern auf die körpereigene Entgiftung unterstützen. Dafür kannst du deinem Pferd Kräuter wie Mariendistel, Löwenzahn, Brennnessel oder Birke verfüttern.

Mit gesunder Leber gut durch den Fellwechsel füttern

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Extratipp: Impfungen & Entwurmungen verschieben

Auch wenn sie für die Gesundheit des Pferdes notwendig sein können, belasten Impfungen und Wurmkuren den Stoffwechsel zusätzlich zur neuen Futtersituation und dem Fellwechsel. Es wäre daher besser, die Futterumstellung nicht mit Impfungen/Wurmkuren zusammenzulegen. Da das nicht immer so einfach ist, empfiehlt es sich, den Kreislauf und die Verdauung des Pferde besonders im Auge zu behalten und auf sie einzugehen. Kreislaufanregende Kräuter wie Weißdorn kannst du hierfür im Voraus von ca. ein bis zwei Wochen füttern. Und eine Portion Mash tut dem Magen und der Verdauung des Pferdes in dieser Zeit ebenfalls gut.