Teil 2: Wie bereite ich mein Pferd & den Stall für den Winter vor?
Im zweiten Teil unserer Winterserie widmen wir uns den Vorbereitungen rund um den Stall, damit du die Zeit bei deinem Pferd auch in der kalten Jahreszeit effektiv nutzen kannst, wenn es früher dunkel wird. Auch die Wetterbedingungen können zu einer großen Herausforderung werden und teure Schäden verursachen.
Mit unserer Checkliste hast du einen umfassenden Überblick, um den Stall winterfest zu machen:
- Beleuchtung im Stall: Stelle sicher, dass du im Stall ausreichend Beleuchtungsmöglichkeiten hast, wo tatsächlich auch Beleuchtung benötigt wird. Auch die Pferde benötigen Licht und können nicht dauerhaft im Dunkeln stehen. Mit einer Beleuchtungsstärke von mindestens 80 lux im Tierbereich über mindestens 8 Stunden pro Tag ist dies sogar gesetzlich vorgeschrieben. Natürlich sind natürliche Lichtquellen durch genügend Auslauf draußen oder über großzügige Fenster dem künstlichen Licht deutlich vorzuziehen.
- Deckencheck: Die Wintersaison ist bei den meisten Pferden auch Deckensaison. Bevor es ans Eindecken geht, solltest du die eingelagerten Winterdecken einem Check unterziehen. Muss die Decke noch mal gewaschen werden? Befinden sich Löcher oder Risse im Stoff? Mit einem Flick-Set kannst du kleinere Schäden ausbessern. Auf jeden Fall solltest du die Decke mit einem geeigneten Produkt nachimprägnieren, damit dein Pferd darunter auch wirklich trocken bleibt.
unsere Decken-Favoriten
- Dem Frost zuvorkommen: Reitställe sind in der Regel recht einfach gebaut und verfügen meistens nicht über eine adäquate Wärmedämmung.
Daher ist es umso wichtiger, vor dem ersten Frost Vorkehrungen zu treffen:
- Wasserleitungen: Zugefrorene Wasserleitungen können im schlimmsten Fall einen Rohrbruch verursachen. Achte darauf, dass die Versorgungsrohre für die Tränken gut isoliert sind. Beheizte Tränkebecken können dem Einfrieren zusätzlich entgegenwirken. Wasserleitungen, die temporär nicht benötigt werden, z.B. am Waschplatz, sollte man vorsorglich abstellen und leerlaufen lassen.
- Medikamente & Pflegeprodukte frostsicher lagern: Insbesondere Medikamente müssen vor extremen Temperaturen geschützt werden, da die Wirkstoffe sonst auch Schaden nehmen könnten. Ein Medikamentenschrank oder eine Styroporbox schützen die Präparate nicht nur vor Frost, sondern auch vor Licht, Staub und Schmutz.
- Futter: Die hohe Luftfeuchtigkeit, aber auch Frost können dem Pferdefutter im Winter zusetzen und die Haltbarkeit sowie die Qualität maßgeblich beeinflussen. Stelle sicher, dass das Futter trocken und bei moderaten Temperaturen gelagert wird. Saftfutter wie Karotten, Äpfel & Co. sind besonders anfällig für Schimmelbildung. Saftfutter sollte generell separat gelagert werden, am besten eignen sich dafür Styroporboxen oder ein mit Stroh ausgelegter Karton. Müsli und Kraftfutter sollten vor Feuchtigkeit geschützt in entsprechenden Behältern gelagert werden. Regelmäßiges Umwälzen und Lüften sorgt dafür, dass sich die Feuchtigkeit nicht staut. Vor dem Füttern solltest du das Futter zudem regelmäßig auf Optik und Geruch begutachten. Wenn es ranzig riecht, verklumpt ist oder gar bereits Schimmel zu sehen ist, darfst du es auf keinen Fall mehr verfüttern! Auch bei der Heulagerung ist eine ordentliche Belüftung das A und O, damit sich keine Feuchtigkeit darin staut und so Schimmel entsteht.
Gefrorenes und Aufgetautes nicht mehr verfüttern
Gefrorenes oder wieder aufgetautes Futter darf nicht mehr verfüttert werden! Das kann Koliken begünstigen, zudem ist die Gefahr von Schimmelbildung oder Besiedelung von Bakterien nach dem Auftauen enorm erhöht!
Stallzubehör
Dein Pferd soll auch im Winter in den Genuss von Weide und Paddock kommen? Im nächsten Teil unserer Serie findest du ausführliche Infos, wie du die Ausrutschgefahr vermindern kannst und wie du dein Pferd auf dem Winterpaddock beschäftigen kannst.
Du möchtest die gesamte Winterserie noch mal lesen?
Hier findest du die Übersicht aller Teile: