Therapiemaßnahmen und Artikel für den Reiter
Reiten ist Sport und Therapie gleichermaßen. Dass Reiten eine therapeutische Wirkung auf die seelische, mentale und körperliche Gesundheit hat, ist wissenschaftlich nachgewiesen. Gleichzeitig ist das Sitzen auf einem Lebewesen mit Risiken verbunden und nicht selten kommt es hierbei zu Unfällen sowie größeren und kleineren Verletzungen. Wenn du allerdings einige Sicherheitsvorkehrungen triffst, ist Reiten eine wertvolle therapeutische Maßnahme. Gleichzeitig gibt es zum Reitsport einige vorbereitende Hilfsmittel oder Ausgleichssportarten, die wir dir in diesem Ratgeber vorstellen möchten.
Reiten – ein gefährlicher Sport?
Reiten gehört zu den drei unfallträchtigsten Sportarten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Jährlich passieren hierzulande zwischen 20.000 und 35.000 Reitunfälle, wobei zwischen 35 bis 60 % im Umgang mit dem Pferd entstehen. Glücklicherweise bedarf es nur bei den wenigsten Stürzen und Unfällen eine ärztliche Behandlung.
Natürlich dürfen die Risiken im Pferdesport nicht außer Acht gelassen werden. Dennoch überwiegen die gesundheitlichen Vorteile und Chancen die Risiken bei Weitem. Sportmediziner loben den Pferdesport in hohen Tönen, denn bereits Kinder profitieren von den Bewegungen des Pferdes. Durch die dreidimensionalen Bewegungsmuster des Pferderückens, in denen der Reiter mitgenommen wird, wirken positive Effekte auf den Bewegungs- und Stützapparat des Reiters. Vor allem die Gegend um die Lendenwirbelsäule und des Beckens wird trainiert. Somit kann Reiten Rückenbeschwerden und Haltungsschäden durch eine zu schwache Muskulatur entgegengewirkt werden.
Das aktive Reiten unterstützt zudem den Kreislauf und die Herzfunktion, was wiederum die Durchblutung innerer Organe und damit die Verdauung begünstigt.
Man muss nicht unbedingt auf dem Pferd sitzen, um etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Bereits der Umgang mit dem Vierbeiner und das friedliche Beisammensein leisten einen großen Beitrag zur mentalen Gesundheit und beeinflussen die Entwicklung von Kindern positiv.
Um den vollen Umfang an therapeutischen Vorzügen, die das Pferd bietet, genießen zu können, solltest du einige Sicherheitsvorkehrungen treffen. Dazu gehört der vorausschauende Umgang, um einen Zusammenstoß mit einem erschrockenen Pferd zu vermeiden. Zum Reiten sind Reithelme für deine Sicherheit unerlässlich. Rückenprotektoren und Sicherheitswesten bieten deinem Rumpf Schutz. Mehr zum Thema erfährst du in unseren Ratgebern über Reithelme und Sicherheitswesten.
Was sind die häufigsten Reiterkrankheiten?
Trotz der gesundheitsfördernden Effekte, die das Pferd auf den Menschen hat, kann es vor allem bei Viel- und Berufsreitern zu Über- und Fehlbelastungen kommen. Aber auch Freizeitreiter leiden unter Muskelverspannungen, wenn der stressige Alltag nicht an der Stalltür abgestreift und stattdessen mit in den Sattel genommen wird. Zudem betreiben nicht viele Reiter einen Ausgleichsport zum Reiten, sodass körperliche Defizite nicht ausgeglichen werden.
Zu den häufigsten Reiterkrankheiten, die durch den Umgang mit dem Pferd entstehen, zählen
- Quetschungen des Fußes durch Treten des Pferdehufes mit Eisen
- Hämatome durch Austreten des Pferdes
- Verbrennungen an den Händen, wenn das Pferd sich losreißt und der Strick blitzschnell durch die Hand gezogen wird
- sogar Bisswunden können bei unachtsamen Umgang mit dem Pferd die Folge sein
Vielreiter entwickeln nach langjähriger, intensiver Reitkarriere eine „O-Beinstellung“ im Kniebereich, was letztlich zu verstärkter Knorpelabnutzung an der Knieinnenseite führt. Weitere Beschwerden und Komplikationen bei sowohl Berufs- als auch Freizeitreitern können sein:
- Knochenbrüche aufgrund von Stürzen (vor allem im Bereich des Unterarms)
- Bandscheibenerkrankungen: während es Aussitzens im Trab wirkt eine hohe Belastung auf die Wirbelsäule. Die Bandscheiben müssen sehr viele Stöße abdämpfen
- Muskuläre Verspannungen: Durch innere Anspannungen oder einen langen Bürotag am Schreibtisch verkrampfen die Muskeln vor allem im Bereich des oberen Rückens, der Schulter und des Nackens
- Muskelverletzung im Bereich der Adduktoren (innerer Oberschenkel): Vor allem Springreiter erleiden durch die Landephase nach dem Sprung häufig Verletzungen an der inneren Oberschenkelmuskulatur
Wie kann ich meine Gesundheit als Reiter unterstützen?
Regel Nummer eins sollte sein, den Alltagsstress an der Stalltür abzustreifen und hinter sich zu lassen. Die Zeit bei deinem Pferd ist kostbar, eine entspannte Atmosphäre fördert die Bindung zwischen dir und deinem Perd und macht das Reiten erfolgreicher.
Ein Ausgleichssport, der dir ein besseres Körpergefühl verschafft, ist außerdem sehr hilfreich. Ballett, Pilates oder Inlineskates schulen die Balance; Joggen, Schwimmen und Fahrradfahren fördern die Kondition. Nicht nur dein Pferd sollte fit genug sein, um dich auf lange Sicht tragen zu können. Komm deinem Pferd entgegen, indem du dich selbst fit hältst und dich nicht untrainiert in den Sattel schwingst.
Des Weiteren gibt es eine große Palette an Produkten, die Ihnen dabei helfen, sich optimal aufs Reiten vorzubereiten. Vor allem Produkte mit tiefenwirksamer Wärme sind für den Reiter empfehlenswert. Das schwedische Unternehmen Back on Track® hat sich auf die Herstellung thermisch wirksamer Funktionstextilien konzentriert, die mithilfe des innovativen Materials Welltex® (für Pferd und Hund) und Iontex® (für Reiter) Muskeln und Blutkreislauf unterstützen. Die eingearbeiteten Keramikpartikel absorbieren die Körperwärme und reflektieren diese auf Infrarotebene. Das breite Sortiment von Back on Track® bietet für nahezu jede Muskelgruppe die passende Reitbekleidung bzw. das passende Accessoire und reicht von Shirts und Reithosen über Halskragen und Kreuzschoner bis hin zu Knieschonern.
Felix Bühler liefert mit der Ceramic Rehab-Reihe ebenfalls ein großes Sortiment an innovativen Materialien, die die Blutzirkulation fördern. Die Felix Bühler Ceramic Rehab-Reihe ist für Reiter, Pferd und Hund eine gute Ergänzung zu umfassenden Therapiemaßnahmen in der Regeneration und der Prävention von Verletzungen und Erkrankungen.
Nasskalte Winter sind die Zeit für Erkältungen und verkrampfte Muskeln, was beim Reiten hinderlich ist. Für ein angenehmes Tragegefühl während des Reitens bieten sich Reitleggins und -hosen mit Ceramic Fibre an.
Lässt sich langes Sitzen am Schreibtisch nicht vermeiden, können Streck- und Dehnübungen durch Halskragen und Nackenbandagen mit Keramikpartikeln ergänzt werden. Sie lockern die Muskulatur auf und entspannen diese, indem die Blutzirkulation gesteigert wird.
So wie der Reiter geht, so sitzt er im Sattel. Mit einem geeigneten Ausgleichsport können die haltungsgebenden Muskeln trainiert werden, um eine aufrechte Haltung einnehmen zu können. Eine schwache Oberkörpermuskulatur führt auf Dauer zu Bandscheibenvorfällen und anderen Haltungsschäden. Um dauerhaften Schäden vorzubeugen und das korrekte Einwirken auf das Pferd zu ermöglichen, sollte die Oberkörpermuskulatur ausreichend trainiert werden.
Springreiter haben durch die Landephase nach dem Sprung häufig mit Muskel-Sehnenverletzungen im Bereich der Adduktoren, also des inneren Schenkelmuskels zu kämpfen. Auch müssen die Kniegelenke einiges aushalten, weshalb es hier ebenfalls zu Belastungsschmerzen kommen kann. Physio Knieschoner verleihen dem Knie nicht nur stabileren Halt, mit eingeschmolzenen Keramikpartikeln wird die Durchblutung verbessert und Schmerzen gelindert. Der Stoff ist atmungsaktiv und dehnbar, weshalb bester Tragekomfort selbst während des Reitens garantiert ist.