Warum ist die Lederpflege so wichtig?

Bekleidung und Zubehör aus Leder sind nicht gerade günstig. Die Anschaffung von einem guten Paar Lederreitstiefel sollte sich lohnen. Je mehr man für etwas ausgibt, desto mehr erhofft man sich, das Produkt möglichst lange nutzen zu können.

Pferd schnuppert an Lederpflegemitteln

Lederwaren sind keine Wegwerfartikel. Egal ob Sattel, Trense oder Lederhalfter – Zubehör aus Leder wurde für einen langfristigen Gebrauch konzipiert. Dies sollte man auch aus Gründen des Tierschutzes berücksichtigen. Obwohl das Leder vieler Tierarten ein Abfallprodukt in der Fleischproduktion darstellt und somit in den seltensten Fällen Tiere nur wegen des Leders getötet werden, sollte man sich diesen Aspekt immer vor Augen halten und achtsam und respektvoll mit dem Material Leder umgehen – dazu gehört auch die gewissenhafte Pflege.

Frau ölt Sattelgurt ein

Leder hat natürliche und durch den Herstellungsprozess erworbene Eigenschaften, an die teilweise kein anderes synthetisch hergestelltes Material herankommt. Es ist langlebig, robust, wasserabweisend und ist dennoch atmungsaktiv. Wird die Pflege vernachlässigt, gehen diese einmaligen Eigenschaften verloren.

Der Einsatz von Leder im Reitsport stellt ganz besondere Anforderungen an das Naturprodukt. Reitzubehör und Reitbekleidung aus Leder sind stets der Witterung ausgesetzt, werden teilweise bei schwierigen Bedingungen gelagert (in der Sattelkammer) und können während der Verwendung meist auch nicht vor Schmutz und Staub geschützt werden. Das alles sind Faktoren, die die Qualität von Leder auf Dauer mindern können. Eine Pflegeroutine der Lederwaren ist daher als Reiter unabdingbar.

Was passiert, wenn man Leder nicht pflegt?

Leder hat sich als robustes Material in vielen Bereichen unseres Lebens bewährt. Um die natürlichen Eigenschaften so lange wie möglich zu erhalten, ist regelmäßige Pflege ein Muss. Die häufigsten Lederschäden lassen sich auf diese Weise vermeiden.

Verschimmeltes Leder

Doch was beansprucht Lederwaren eigentlich am meisten?

Feuchtigkeit: Zwar hat Leder in gewissem Maße wasserabweisende Eigenschaften, es ist jedoch nicht für den dauerhaften Gebrauch in feuchter Umgebung empfohlen. Leder absorbiert die umliegende Feuchtigkeit und quillt auf. Trocknet es danach wieder, wird es hart und brüchig. Bei gefärbten Lederwaren kann der Kontakt mit Wasser zu unschöner Fleckenbildung führen.

  • regelmäßig aufgetragene Lederpflegemittel (wie z.B. Lederöle oder Lederfette) schützen das Material vor dem Eindringen von Feuchtigkeit.

Schimmel:

Auch Leder ist vor Schimmelbildung nicht geschützt. Wird es falsch gelagert, stellt das Naturmaterial einen perfekten Nährboden für Schimmelpilzsporen dar. Man erkennt den Schimmel an einem weißlichen bis gelblichen Belag. Auf Dauer schädigt der Schimmel das Leder und raut die Oberfläche auf.

  • Schimmel sollte schnellstmöglich entfernt werden. Das geht am besten mit Lederreiniger und Essigessenz, die auch die unsichtbaren Sporen zuverlässig abtötet.
  • Am besten lässt man Schimmel gar nicht erst entstehen. Lederwaren sollten an einem trockenen, gut belüfteten und dunklen Ort gelagert werden. Luftdichte Boxen oder Plastiktüten sind für die Aufbewahrung von Leder nicht geeignet, Stoffbeutel sind eine gute Alternative, um die Lederwaren vor Schmutz und vor Schimmel zu schützen.

Schweiß:

Reiten ist ganz klar ein schweißtreibender Sport – sowohl für das Pferd als auch für den Reiter. Für das Leder ist dieser Umstand eine wahre Herausforderung, da hierdurch die Gerbstoffe verloren gehen, die das Material intakt halten.

  • besonders im Reitsport sollte man daher auf regelmäßige Pflege mit Lederpflegesprays oder Lederpflegetüchern setzen, um den Schweiß zu entfernen.

UV-Licht:

Einige Lederarten sind lichtempfindlich und neigen dazu, bei langfristiger direkter Sonneneinstrahlung auszubleichen. Insbesondere gilt das bei den Lederwaren, die im Reitsport verwendet werden, für Produkte aus Rauleder.

  • Wenn möglich, sollte man empfindliche Lederwaren an einem dunklen Ort lagern. Viele Lederpflegemittel sind zudem auch mit einem UV-Schutz versehen.

Mechanische Beanspruchung:

Egal ob Trensen, Sättel oder Reitstiefel – Lederprodukte sind im Reitsport großen Belastungen ausgesetzt. Lederwaren sind beim Reiten ständig in Bewegung. Abrieb und Knickstellen verursachen dabei am häufigsten Schäden am Leder in Form von Verschleiß und Brüchen.

  • durch regelmäßige Pflege (mit Lederöl und Lederfetten) bleibt das Leder geschmeidig und wird so vor Verschleißerscheinungen und Brüchen geschützt.

Was passieren kann, wenn man Leder nicht ausreichend pflegt, wissen wir jetzt. Doch welches Zubehör benötigt man für die Pflege und was gibt es dabei zu beachten? Wir erklären Schritt für Schritt, wie man bei der Lederpflege vorgeht.