Was ist Voltigieren?
Das Voltigieren bietet für viele Kinder einen guten Einstieg in die Welt des Pferdesports. Doch Voltigieren ist mehr als das – als eigenständige Reitsportdisziplin ist es ein anspruchsvoller Leistungssport, der auch auf Turnierniveau ausgeübt werden kann. Doch was ist Voltigieren eigentlich und wo liegen die Ursprünge?
Das Voltigieren knüpft an Elemente aus dem Turnen und der Akrobatik an und überträgt diese Übungen auf den Rücken des Pferdes. Hierbei wird das Pferd von einem erfahrenen Longenführer in den Grundgangarten bewegt. Es kann einzeln, paarweise im sogenannten „Pas de deux“ oder in der Gruppe voltigiert werden. Eine Trainingsgruppe kann aus bis zu 12 Personen bestehen, wobei immer nur maximal drei Personen gleichzeitig am Pferd turnen.
Wie entstand das Voltigieren?
Antike Felszeichnungen zeigen, dass die Akrobatik auf dem Pferd eine lange Tradition hat. Stehend auf dem Pferd zu reiten, vom Boden auf ein galoppierendes Pferd aufspringen – diese Übungen haben sich von den Römern über das Mittelalter bis hin zu den Kosaken im berittenen Militär etabliert. Der Startschuss für den Turniersport fand bei den Olympischen Spielen im Jahre 1920 statt – es sollten jedoch die einzigen Spiele mit Beteiligung der damals als „Kunstreiter“ bezeichneten Voltigierpioniere sein. Während zu diesem Zeitpunkt ausschließlich Kavalleristen zu den Teilnehmern gehörten, entwickelte sich das Voltigieren danach weiter zum beliebten Breitensport. Bis heute kämpfen Voltigierer mit dem stiefmütterlichen Image, das Turnen auf dem Pferd sei ein Kindersport und erleichtere den Weg in den Pferdesport. Durch die vermehrte Anzahl an breitensportlichen Voltigiergruppen und die Veranstaltung von Turnieren erhält das Voltigieren immer mehr seine berechtigte Anerkennung als eigenständige Sportdisziplin.